02.05.2005 Endlich mal ein Flug zu christlicher Zeit! So lange meine Flüge immer erst um 11 Uhr abheben, braucht es wirklich kein erweitertes Nachtflugverbot ;-). Aber zurück zur Reise:
Kurz vor 9 Uhr gings in Meilen los. In Männedorf noch schnell Thomas eingeladen und das Guutschli meiner Freundin endgültig bis unters Dach mit Gepäck gefüllt, gings Richtung Zürich Airport.
Thomas: Dort angekommen checkten wir völlig unspektakulär ein und gelangten incl. Handgepäck ohne nennenswerte Ereignisse durch alle Sicherheitskontrolle in den Abflugbereich (Bitte merken! Ich komme am Schluss wieder darauf zurück)
Planmässig wurden wir von Helvetic.com verfrachtet. Fotos vom Flug gibts leider keine, da Gangplätze angesagt waren.
Thomas: Und den Fensterplatz besetzte so ein eingebildetes Tussi, die ja optisch noch zu ertragen gewesen wäre, diesen Reiz aber durch ihr Verhalten gleich mehrfach zunichte machte, denn trotz laufender Klimaanlage musste sie sich mit einer Zeitschrift ganz nevös Luft zufächern und immer wenn die Flugbegleitung schon an uns vorbei war, halb hysterisch mit den Armen fuchteln: „Hallo ich habe hier auch noch ein Abfallpapierchen“
Schliesslich sind wir sogar eine Viertelstunde zu früh in Neapel gelandet. Zum Glück, denn diese Viertelstunde wurde vom Bodenpersonal benötigt, um (Zitat Pilot!) eine für unseren Flugzeugtyp geeignete Ausstiegstreppe zu finden. Der Flugplatz von Neapel ist nichts für Grobmotoriker: Innerhalb von ca. 120m Luftlinie sind wir aus dem Flugzeug gestiegen, mit einem Buss zur Einreisekontrolle gefahren worden (Der Wendekreis des Buss war gerade klein genug, um die Strecke zu bewältigen), haben das Gepäck ausgecheckt und hätten nach dem Zoll gleich neben dem Taxistand ins erste Strassenkaffee sitzen können.
Aber wir waren ja noch verabredet. Unseren Reiseleiter Christoph Weber entdeckten wir per Zufall noch bevor er sein Erkennungsschild auspacken konnte (bzw. wir waren offenbar nicht zu übersehen :-)). Quer durchs Band kann man sagen, dass wir viel Glück mit der Reisegruppenzusammenstellung hatten. Aus-schliesslich sympathische Personen tauchten da nach und nach aus dem Zollbereich auf. Zuerst Gabi, Udo und Markus aus Hannover, dann Heike aus München und Helga aus Wien. Werner, der dritte Schweizer im Bunde reiste schon einen Tag eher an und wir haben ihn später im Hotel getroffen.
Thomas: In der Ankunftshalle dann die ersten Diskussionen über die verschiedenen Teilnahme- motive und Vorstellungen dieser Tour. In Anpassung an die Mehrzahl, mussten wir natürlich von Schwiizerdütsch auf Häucheldeutsch umstellen, allerdings mit schweizer Akzent, was uns nach kurzer Zeit den ersten Knick in unserem schweizer Ego einbrachte, nämlich als Heike so nebenbei fragte, ob dies schon unser bestes Hochdeutsch sei. Grrrr. :-(
War natürlich nur Spass, und an die spitze Zunge von Heike werden wir uns im Laufe der Reise schon noch gewöhnen (dürfen ;-)).

Die Verschiebung ins Hotel erfolgte übrigens mit Taxis. Eine erste ganz interessante Erfahrung, aber das erkläre ich später noch genauer. Huup!
Thomas: Während der Fahrt wurden in einigen Quartieren die Türen des Taxis vom Fahrer selber unaufgefordert von innen verriegelt. Besser man fragt nicht wieso.
Ab 18 Uhr gings auf eine erste Erkundungstour rund ums Hotel. Auch wenn uns Chris schon einige interessante Dinge zeigte (Links ein antiker Burgteil, der mit einem Upgrade zum Wohnhaus erweitert wurde), gabs für mich die eine ultimative Sehens-würdigkeit. Wer an den Vesuv denkt, liegt fast richtig, aber eben nur fast. Der impossante Anblick dieses Berges landete ganz knapp abgeschlagen auf Platz 2. Der Strassenverkehr hier ist aber die unangefochtene Nummer eins.

Verkerskunde auf napoletanisch Teil 1:
Zuerst zu den Taxis: Die Tarife sind so durchschaubar, wie die Natelgebühren in der Schweiz und der Endbetrag sollte hier übrigens dringendst vor der Abfahrt ausgehandelt werden. Nur so gehts auf direktem Weg ans Ziel. Ein Taxi hupt ca. 15-20 Mal in der Stunde. Und das hat System, denn mit dem hupen bezeugt der Fahrer, dass er eine Möglichkeit gesehen hat, die Kreuzung zu überqueren und dass er diese auch ohne Rücksicht auf Verluste ausnützen wird. Generell ist es so, dass auf den Kreuzungen jeder Platz zwischen zwei Autos, der über die Dicke eines Blatt Papieres hinaus geht, bereits von nachfolgenden Verkehrsteil-nehmern in die Gestaltung ihrer Fahrlinie (siehe oben) miteinkalkuliert wird. Huup! Platz, der trotz allem doch nicht von einem Auto in Anspruch genommen werden kann, wird umgehend durch einem mindestens doppelt besetzten Roller ausgefüllt. Ein durchaus normales Bild ist, dass beide (Frauen) keinen Helm tragen und die Pilotin nur mit einer Hand lenkt, weil sie gerade noch am Telefonieren ist (und da würde ein Helm definitiv stören). Huup!
Verkehrstauglich ist übrigens alles, was hupt. Kaum ein Fahrzeug hat noch das originale Aussehen. Da kann schon mal die Motorhaube nur noch mit Schnur an der Stossstange fest gebunden sein (ev. auch umgekehrt) oder der Roller keine Frontbeleuchtung mehr besitzen (weil das Loch der Lampe zum fest-binden des Schutzbleches benötigt wurde).
Als Fussgänger gibt es im wesentlichen 2 Arten eine Strasse zu überqueren. Beide beginnen mit 2 mutigen Schritten auf die Fahrbahn hinaus. Aber dann kommt es darauf an, ob das heranrasende Auto bremst oder eben nicht. (Anmerkung: Roller halten grundsätzlich nie. Das geht nicht beim Telefonieren) Bremst das Auto, kann man weiterlaufen. Bremst es nicht, muss man auch Gas geben und schauen, dass man weg kommt. Dabei ist es eine eher schlechte Idee wieder umzukehren, denn dann beginnt das Ganze logischerweise von vorne.
Mit einer typisch napoletanischen Pizza und einem sehnsüchtigen Blick Richtung Vesuv beendeten wir den Auftakt zur Erlebnistour. (Ist ja auch logisch. Schliesslich bin ich jetzt in Italien und da will ich 6 Tage lang nur noch Pizza essen ;-))
Autor: Stefan Thalmann
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